Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom bei Erwachsenen helfen

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Therapie
Fazit

Ritalin

Es ist völlig unstrittig, dass in vielen – aber nicht allen - Fällen sowohl bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine Stimulanzienbehandlung z.B. mit Methylphenidat segensreiche Verbesserungen bewirken und häufige Stimmungsschwankungen zur Mitte hin ausgleichen kann.

Methylphenidat vermag offensichtlich
auf bestimmte biogene Transmittersysteme (Dopamin)in bestimmten Hirnregionen Einfluss zu nehmen. (Erhöhung der Dopaminkonzentration im Synapsenspalt durch Blockade eines dort regulierenden Transportenzyms). Der Nachweis einer derartigen Einflussmöglichkeit an definierten Synapsenorten des zentralen Nervensystems liefert per se aber noch keinen Beweis für einen bloßen Dopaminmangel als Ursache des beschriebenen ADS. (Anmerkung: In Analogie hierzu würde der völlig untrainierte Breitensportler ja auch nicht behaupten, dass sein schlaffer Bizeps Folge eines mangelnden anabolen Steroids bzw. eines Muskelenzymdefekts wäre....).

Wie wirkt Ritalin? Aus rein klinischer Sicht führt es zu einer Beruhigung der starken (äußeren und ggfls nur inneren) Unruhe. Zweifelsohne gelingt unter Ritalin – richtige einschleichende Dosierung vorausgesetzt – dann auch eine deutlich verbesserte Konzentration. Aus den seltenen Beobachtungen bei extremst hyperaktiven Kleinkindern kann man den Eindruck gewinnen, dass diese die Wirkung von Ritalin als sehr wohltuend und harmonisierend empfinden. Wirkung

Ein knapp 3 jähriger extrem hyperaktiver Junge mit bedrohlichen Fremdgefährdungen (...versuchte sein jüngeres Geschwisterkind im Kinderbett mit einem Kissen zu ersticken) und Eigengefährdungen (...rannte mit dem Kopf gegen Wände und Türrahmen) reagierte auf 2 x 2,5 mg Ritalin innerhalb von 15 Minuten mit einer dramatischen Verbesserung seines Verhaltens:

Ständiges aggressives Ausrasten und zielloses Rumtoben mit Selbstverletzungen über Tisch und Bank wandelten sich zu friedvollem, ja anhänglichen Verhalten mit Verteilen von Küsschen und Umarmungen gegenüber allen Anwesenden. Erkennbar blieb jedoch auch unter der Stimulanzientherapie noch eine gewisse ängstliche Grundstimmung mit erhöhtem Anlehnungsbedürfnis.

Ganz gewiß stellte die Ablenkbarkeit oder mangelndes Konzentrationsvermögen nicht das (!) kardinale Problem dieses kleinen Jungen dar, das mit seinem Verhalten die Eltern restlos überforderte. Der Vollständigkeit sei erwähnt, dass der Junge wegen seiner massiven Unruhezustände und Regelüberschreitungen mit Regelmäßigkeit verprügelt wurde. Aber Fakt ist auch, dass der Junge keine körperlichen Misshandlungen seit Beginn der Stimulanzienbehandlung mehr erleiden mußte. Erkennbar an der schlagartig einsetzenden Wirkung von Methylphenidat ist in diesem Extrem-Fallbeispiel eine innere Beruhigung von offensichtlich massivem Angsterleben und Unruhe, die sich in höchst (auto-) aggressiver Weise entlud..

Fallbeispiel

Erwachsene schildern oftmals die einsetzende Wirkung der Stimulanzien als wohltuend, beruhigend: („....so als wenn eine innere Kraft in mir frei wird und ich alles in Gelassenheit - aber doch völliger Klarheit erkennen kann....“) Nach außen wirken ADS-Betroffene dann konzentriert und können ihre ständigen Sorgen ( „....wie wirke ich auf andere, ....was denken die Leute über mich...,.... hoffentlich schaffe ich meine Arbeit und ich falle nicht negativ auf...“) überwinden; ein neues Selbstbewusstsein erfüllt sie dann – zunächst aber nur in der Zeit der Stimulanzieneinwirkung und keine Minute länger. Wirkung bei Erwachsenen