Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom bei Erwachsenen
Psychiatrische Co-Morbidität:

Anamnese
Kinder/Erwachsene
Psychiatrische Sekundärsymptome
Internistische Sekundärsymptome

Die lang anhaltende a-typische Depression, die trotz vieler medikamentöser Behandlungsumstellungen und begleitender Psychotherapie über 6-8 Wochen keine Besserung erfährt, lässt daran denken, dass eine depressive Sekundärstörung bei ADS vorliegen kann. Das fehlende Ansprechen auf bewährte trizyklische wie moderne Antidepressiva ist hier häufig zu beobachten. Soziale Phobien, Zwangsstörungen, Angststörungen und chronische Suizidalität werden ebenfalls gehäuft im Zusammenhang mit ADS gesehen. Häufig führen auch suchtabhängige Krankheiten auf die Spur des ADS:

Sowohl unter heroinabhängigen wie methadonsubstituierten oder Hasch konsumierenden Patienten wie auch Alkoholkranken findet sich gehäuft ADS. Diese Beobachtung erklärt sich u.a. dadurch, dass Suchtstoffe in der Absicht eingenommen werden, die verspürte innere Unruhe mit „eigenen“ Mitteln zu behandeln. Ein weiterer wesentlicher Faktor für diese Entwicklung ist, dass durch frühzeitiges Ausgrenzen in der Schule junge ADS Betroffene als Schüler in Peer-Randgruppen rasch Zugang zur Drogenszene finden. Diese Beobachtungen unterstreichen aus gesamtgesellschaftlicher Sicht die Notwendigkeit, so früh wie möglich, ADS zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Nur auf diesem Weg ist es möglich, potenziell drogengefährdete Kinder- und Jugendliche mit ADS vor den chronischen Defektzuständen und Karriereabbrüchen einer Drogenabhängigkeit zu bewahren.

Drogen

Suizidalität ist ein weiteres, sicher nicht exklusives Charakteristikum für ADS. Nahezu alle behandlungspflichtige Erwachsene mit ADS werden im Laufe ihres Lebens ernsthaft mit suizidalen Gedanken konfrontiert; z.T. haben sie sogar mehrfach Suizidversuche unternommen. Dabei ist wichtig, dass gerade bei Patienten mit unreflektierten suizidalen Kurzschlusshandlungen diese häufig Ausdruck impulsiver Kontrollverluste sind, wie sie typischerweise bei ADS gesehen werden.

Suizidalität